Produkttest: Bosch D-Tect 120 Leitungssucher

Ich hatte die Möglichkeit, den Bosch D-Tect 120 zu testen, ein vielseitiges Gerät zur Erkennung von Strom- und Wasserleitungen in Wänden. Das Gerät wurde mir von Bosch zur Verfügung gestellt, und ich habe es heute ausgiebig in unterschiedlichen Einsatzszenarien ausprobiert.

Praxistest auf Fliesen

Auf Fliesen hat der D-Tect 120 beeindruckende Ergebnisse geliefert. Ich konnte eine Wasserleitung aus Kupfer präzise orten eine Leitung, die ich vor etwa einem halben Jahr versehentlich angebohrt habe. Die Fliesen an dieser Stelle sind immer noch offen, was mir eine gute Gelegenheit gab, die Genauigkeit des Geräts zu überprüfen. Trotz Estrich und einer Styroporschicht zwischen den Fliesen und der Leitung hat der Sensor die Kupferleitung einwandfrei erkannt. Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden das Gerät arbeitet zuverlässig und präzise.

Herausforderungen bei Rigipswänden

An einer Rigipswand gab es hingegen leichte Schwierigkeiten. Mein Ziel war es, die Schrauben zu finden, um darunter liegende Dachlatten zu markieren und später ein Regal sicher zu montieren. Zwar hat der D-Tect 120 die erste Schraube, die ich zuvor mit einem Magneten lokalisiert hatte, ohne Probleme erkannt. Bei weiteren Versuchen gab es jedoch falsche Alarme. Direkt auf der anderen Seite der Wand hing eine LED-Leuchte, die vom Gerät als Stromquelle identifiziert wurde. Hier hätte ich mir eine Möglichkeit gewünscht, die Wandstärke einzustellen und die Sensibilität des Sensors entsprechend zu regulieren. In dieser Hinsicht wäre eine Feineinstellung des Geräts ein sinnvoller Verbesserungsvorschlag.

Vergleich zu günstigeren Geräten

Im Vergleich zu anderen Leitungssuchern, die ich bereits getestet habe (Preisklasse um die 50 Euro), überzeugt der Bosch D-Tect 120 mit deutlich präziserer und zuverlässigerer Erkennung. Bei den günstigeren Modellen hatte ich oft ein ungutes Gefühl, ob die angezeigten Ergebnisse wirklich stimmen dieses Gefühl hatte ich mit dem D-Tect 120 nicht.

Kritikpunkte: Kofferdesign und Material

Ein Aspekt, der mich jedoch irritiert hat, ist das Design des mitgelieferten Koffers. Die L-Box ist so gestaltet, dass neben dem Leitungssucher auch ein 12-Volt-Akkuschrauber Platz findet. Allerdings ergibt diese Kombination für mich wenig Sinn. Wenn ich Leitungen suche, benötige ich in der Regel schwereres Gerät wie eine Schlagbohrmaschine und sicher keinen kleinen Akkuschrauber. Stattdessen würde ich mir einen Koffer wünschen, der gezielt auf Messwerkzeuge ausgelegt ist. Ideal wäre Platz für Zubehör wie einen Kreuzlinienlaser, um Leitungsverläufe genau zu markieren, oder einen Laser-Entfernungsmesser.

Ein weiterer Punkt betrifft die Rückseite des Geräts, die komplett aus Hartplastik besteht. Während des Tests auf Rigips hatte ich Bedenken, dass die Oberfläche Wände zerkratzen oder Farbe verschmieren könnte. Zwar ist nichts passiert, aber eine gummierte Rückseite vielleicht aus Teflon oder einer Hartgummimischung wäre hier deutlich besser und langlebiger gewesen. Das würde jedoch den charakteristischen Bosch-Look beeinträchtigen.

Fazit

Trotz kleinerer Kritikpunkte ist der Bosch D-Tect 120 ein hervorragendes Gerät. Die Erkennung ist präzise, die Handhabung einfach, und es übertrifft die Konkurrenz in seiner Preisklasse deutlich. Verbesserungsbedarf sehe ich lediglich bei der Sensibilitätseinstellung, dem Kofferdesign und der Materialwahl der Rückseite. Wer einen zuverlässigen Leitungssucher sucht, wird mit dem D-Tect 120 definitiv zufrieden sein.

Tester

Florian

Verwendetes Werkzeug

Bosch Ortungsgerät Wallscanner D-tect 120

Gewerk

k.a.