Bosch GWX 18V-15 C Restauration Anhänger

Als Testobjekt bekam ich den Bosch GWX 18V-15 SC Winkelschleifer mit zwei 8Ah Akkus, dem Bosch GAL 18V-160 C, einer MultiMaterial Scheibe (2608900670), einer Reinigungsscheibe (2608621833) und einer Lamellenscheibe (2608901474). Mit Ankunft und tragen des Paketes in den 2. Stock kam dann auch schon die erste Erkenntnis. Ich habe keinen Winkelschleifer zum Testen, sondern einen Goldbarren gewonnen, zumindest gewichtstechnisch fühlte es sich so an. Denn im Vergleich zu meinem aktuellen kabelgebundenen Winkelschleifer besteht nicht nur Größentechnisch ein kleiner Unterschied. Der GWX liegt mit Akku bei 3,4 kg und mein aktueller mit Kabel bei 2,1 Kg.

Als zusätzliches Zubehör habe ich mir noch Schruppscheiben (2608619366), eine Scheibenbürste (2608620732) und zwei Topfbürsten einmal Original Bosch (2608620725) und eine von Pferd gekauft.

Connectivity-Modul und X-Lock

Mit diesen Test Geräten bin ich jetzt auch die Welt der BoschToolBox-App gestoßen und habe beide Geräte direkt connected. Das funktioniert nach kurzer Anleitungslesung einwandfrei. Im Vorwege habe ich mich immer gefragt, wofür brauch man jetzt sowas?! Inzwischen muss ich sagen, bei einigen Geräten bestimmt ganz cool, aber notwendig sicher nicht. Bei dem GWX kann ich mir z.B. Drehzahlstufen ganz individuell oder auf bestimmte Aufsätze einstellen und habe immer beim Wechsel der Scheiben die richtige Drehzahl parat. Apropos Scheibenwechsel – auch das X-Lock System hatte ich das erste Mal in der Hand und muss sagen „Sch***** ist das geil“. Also wenn man damit noch nicht gearbeitet und es selbst in der Hand hatte, unbedingt machen! Auch wenn die Scheiben teurer sind, wäre das ein Komfort, den ich jedem empfehlen kann, explizit im gewerblichen Bereich. Winkelschleifer mit dem alten System werde ich dennoch weiter benutzen, allerdings nur noch dann mit einer Sorte Scheibe und es dann handhaben wie mit der Akkuschrauberthematik – Einer ist Pflicht, Zwei sind besser, drei Optimal. Außerdem, wenn ich viel im Einhandbetrieb arbeiten muss, ist ein kleiner und kompakter Winkelschleifer doch eher das Mittel der Wahl.

Als Projekt hatte ich in der Bewerbung die Restauration meines Anhängers angegeben. Da bin ich aktuell noch dabei, allerdings aufgrund der kurzen Bearbeitungszeit habe ich mir noch ein kleines Upcycling-Projekt konstruiert. Mit dem alten entfernten Material des Anhängers baue ich mir einen kleinen Wagen für mein Schweißgerät, denn die Arbeiten entsprechen etwa den Gleichen, die ich auch beim Anhänger brauche.

Trennen, Entrosten/-lacken, schweißen und Schleifen.

Nachdem dann die Idee stand, ging es auch gleich los die 30x30x2 Profile auf Länge und Gehrung trennen. Das ist Freihand sagen wir mal eher bescheiden, aber zum Testen genau richtig. Die MultiMaterial-Scheibe hat dabei sehr gute Arbeit geleistet. Den Winkelschleifer habe ich dabei mit voller „Leistung“/Drehzahl („1500W“/9800 U/min) genutzt. Entsprechend kam relativ schnell die zweite Überraschung – oh Akku schon leer und das nach gefühlten 15 Trennschnitten. Aber klar, wenn man nachrechnet kommt auch nicht viel mehr bei raus:

Bei einem Akku der 8Ah liefert, kann ich bei der Leistungsabnahme von 83,33A dann

Wobei dieser Wert auch eher ein theoretischer Wert ist, denn je nach Widerstand beim Trennen oder Arbeiten benötigt der Winkelschleifer mehr oder weniger Leistung um die 9800 U/min zu halten. Allerdings durch das gute Ladegerät sind die Akkus auch wieder Ruckzuck voll bzw. einsatzbereit. Ich habe die Akkus bisher immer nur im Normalladmodus geladen und das hat eine gute halbe Stunde gedauert. Mit dem Schnelllademodus geht es sicherlich nochmal ein bisschen schneller.

Nach dem Zurechtschneiden kommt dann das zusammenschweißen. Im Foto sieht man leider, dass das Trennen im 45° Winkel Freihand so semi geklappt hat. Aber so bleibt eben mehr zu Schweißen und vermutlich auch zum Schleifen. Geschweißt habe ich das mit Fülldraht, bei dem Verfahren gibt es viele Spritzer und Schlacke, die im Nachgang verschliffen werden muss. Außerdem muss für den neuen Lack, sowieso noch der Rest blank geschliffen werden.

Die Schweißnähte habe ich mit der Schruppscheibe plan geschliffen. Den restlichen Lack und Rost habe ich mit der Scheibenbürste entfernt und ich muss sagen, dass ging wunderbar bei moderater Drehzahl von 6600U/Min. Dabei hielt der vollgeladene Akku ca. 20 Minuten. Allerdings habe ich bei dem Prozess viel im Einhandbetrieb ohne den Griff gearbeitet. Das hat mein Unterarm mir am nächsten Tag mit einem netten Muskelkater gedankt.

Positiv überrascht dabei hat mich die Qualität der Bosch Scheiben. Sowohl die Schruppscheibe, brauchte lediglich eine, als auch die Scheibenbürste hatten nur sehr geringen Verschleiß bei den gesamten Schleifarbeiten. Das kenne ich von vielen Schleifmitteln, die ich vorher genutzt habe ganz anders.

Fazit

Insgesamt 8 Stunden Arbeitszeit, davon sicher 3-4 Stunden aktiv mit dem Winkelschleifer, hat es gebraucht um den Wagen herzustellen. Dabei habe ich die Akkus insgesamt 12 mal aufladen müssen. Zur finalen Fertigstellung des Wagens muss der Rahmen noch grundiert und lackiert werden.

Abschließend muss ich sagen es war ein tolle Erfahrung den Winkelschleifer Bosch GWX 18V-15 SC zu testen. Er hat in meinem Projekt sehr gute Arbeit geleistet und ich kann abgesehen vom Gewicht nichts Negatives berichten und wenn es mal mehr zu schleifen oder trennen gibt, gibt es ja auch noch die kleinen Brüder von Bosch, die nicht ganz so schwer sind . Was ich jetzt zukünftig noch testen muss, sind die Topfbürsten, dazu ist es bei diesem Projekt nicht gekommen, aber der nächste Reifenwechsel kommt bestimmt. Das X-Lock-System ist natürlich eine überragende Erfindung und dieses möchte ich jetzt nicht mehr missen und deshalb möchte ich an dieser Stelle auch nochmal GoTools für diese tolle Aktion und Möglichkeit danken. Ohne Euch hätte diese Erfahrung vermutlich noch ein bisschen auf sich warten lassen.