GWS 18V-180 PC bei der Montage Photovoltaikanlage

Zunächst möchte ich mich recht herzlichst bei der Firma Bosch und der Firma Gotools für die kostenlose Zusendung des „Test-Sets 4“ bedanken. Bei meiner Bewerbung bin ich ehrlich gesagt nicht davon ausgegangen, dass die Wahl u.a. auf mein (rel. kleines Projekt) bzw. mich fällt. Ebenso gilt der Dank meiner Tochter Theresa, die die Bilder und Videos aufgenommen hat und meinem langjährigen Kumpel Kalle, der mich tatkräftig unterstützt hat. Auf Beide möchte ich in meinem Leben nicht verzichten.

Ebenso möchte ich vorausschicken, dass mich niemand auch nur ansatzweise dazu genötigt hat, hier irgendwie befangen zu berichten. Alle Aussagen die ich nachfolgend tätige, beruhen alleine auf meinen Erfahrungen im direkten Gebrauch mit den Gerätschaften. So viel jedoch vorne weg: viel Negatives gibt es nicht!

Im Speziellen ging es ja um den noch rel. neuen Trennschleifer GWS 18V-180 PC. Im Lieferumfang enthalten waren auch zwei ProCore Akkus mit 5,5AH und dem Ladegerät GAL 1880CV UNI. Ergänzt wurde das Ganze durch verschiedene Trennscheiben ( 2 x „Expert for Inox“, 1 x „Diamond Metal Wheel“ und „Standard for Universal“), die ich auch alle getestet habe…dazu später mehr.

Ich selbst bin seit 1998 als Dip.-Sachverständiger für Immobilienbewertung und für Baumängel- u. Bauschäden selbständig tätig. Ich bin jedoch auch gelernter Betonbauer und staatlich geprüfter Hochbautechnik, d.h. der Umgang mit professionellen Werkzeugen wie Trennschleifern, Kreissägen usw. ist mir natürlich geläufig, wenngleich zu meiner Lehr- und Gesellenzeit Akkugeräte nicht üblich, bzw. nicht der Standard waren (ich bin heute 50 Jahre alt/jung ).

Losgegangen ist der 18V-Wahn bei mir vor rd. 12 Jahren mit einem Akkuschrauber und drei kleinen Akkus (1,50 oder 1,30AH). Wohlgemerkt habe ich den Schrauber noch heute und auch zwei der Akkus funktionieren immer noch tadellos. Das aber nur am Rande!

Also, nachdem ich das Paket bekommen habe (sh. Bilder vor), habe ich natürlich zuerst die Akkus geladen (der Ladezustand war bei beiden Akkus gleich, nämlich ein grüner Strich auf der Ladezustandsanzeige). Ich habe den einen Akku mit dem mitgelieferten Ladegerät (GAL1880CV UNI) und den anderen -zum Vergleich- mit dem GAL 18 V-160C (das ich auch noch im Bestand habe) geladen. Lt. Typenschild läd das GAL1880 ja nur mit 8 Ampere und das GAL160 mit 16 Ampere. Hier wurde ich jedoch komplett überrascht. Das im Lieferumfang enthaltene GAL1880, hat den Akku in 41 Minuten aufgeladen, das GAL160 hat nur zwei Minuten weniger gebraucht, d.h. insgesamt 39 Minuten. Warum das so ist kann ich nicht sagen! Das auch nur am Rande, weil es geht ja nicht um das GAL160, bzw. hat das GAL 1880 seinen Job tadellos gemacht.

Mein Projekt war die Montage einer Unterkonstruktion für eine Photovoltaikanlage bzw. für ein Balkonkraftwerk auf einem (steilen Satteldach) mit einer Beton-Dachsteindeckung.

In erster Linie ist hier die Montage der Dachhaken entscheidend. Damit geht natürlich das Ausschneiden der Betondachstein einher. Ebenso das Ablängen/Kürzen der Montageschienen für die PV-Module.

Ich habe bereits im März diesen Jahres ein Balkonkraftwerk an der Terrasse meines Ferienhauses montiert. Die zu langen Montageschienen (Aluminium) habe ich mit Rücksicht auf ein brütendes Amselpaar (im benachbarten Busch) jedoch noch nicht gekürzt.

Da zum Zeitpunkt des Tests jedoch keine Vögel/Tiere mehr im Busch waren, habe ich mich entschieden, den ersten Test durchzuführen, nämlich das Abschneiden dieser 30/30er Aluschiene (der Hund am unteren rechten Rand ist völlig Tiefenentspannt und hat keinerlei Angst vor Werkzeuggeräuschen!). Dafür habe ich die ganz einfache Trennscheibe „Bosch Expert for Inox“ verwendet.

Das hat tatsächlich ohne irgendwelche Probleme funktioniert. Auffällig war auch, dass der Trennschleifer mit diesem leichten Blatt sanft anläuft bzw. nicht ansatzweise zum Ausbrechen neigt, wie man das von großen oder leistungsstarken Trennschleifern kennt. Der Schnitt selbst war problemlos, das Blatt ist durch das Aluminium gegangen als wäre es Butter…da gibt es wirklich nichts zu bemängeln. Ebenso lässt hier zu keiner Zeit die Leistung nach bzw. verklemmt das Sägeblatt (das Verkanten/Abschalten/Blockieren kennt man ja von den kleinen Trennschleifern).

Der Sägeschnitt selbst war sauber, aber hat natürlich die üblichen Grate, die man halt entfernen muss. Da kann man das Rad nicht neu erfinden.

Ich habe mir dann -zum Vergleich- erlaubt, diese Schiene auch mal mit meiner GCM 18V- 216 (das ist eine normale Kapp-/Gehrungs-/Paneelsäge) mit einem speziellen Sägeblatt für Aluminium (original Bosch) zu schneiden. Das ist natürlich kein Vergleich….hier gibt es keine Grate und keine scharfen Kanten, das ist schon erstaunlich!

Aber was nutzt einem diese Säge auf dem Dach oder irgendwo im Busch. Insofern dient dieser Vergleich nur bedingt.

Weil ich schon dabei war, habe ich das Reststück dieser Schiene auch noch mal mit dem „Diamond Metal Wheel“ geschnitten.

Das hat tatsächlich nicht so gut funktioniert, bzw. scheint das nicht wirklich für Aluminium geeignet zu sein. Ich hatte das Gefühlt, das schmiert bzw. klemmt. Der Schnitt hat lange gedauert und war auch nicht perfekt. Ich denke da war einfach die Drehzahl zu hoch bzw. ist das halt einfach für härtere Metalle gedacht. Einen merklichen Verschleiß konnte ich jedoch bei beiden Blättern nicht erkennen.

Der eigentliche Härtetest war für mich ja ohnehin nicht das Abschneiden von irgendwelchen Profilen, sondern eher das Ausschneiden der Unterseiten der Betondachsteine für die Dachhaken. Leider war die Montage meiner Dachhaken ein regelrechtes Drama, da ich eine Aufdachdämmung mit einem sog. Thermodach habe. Es handelt sich hierbei um eine Aufdachdämmung ohne Lattung bzw. befindet sich die Dämmung auf der Lattung und die Dachsteine/Ziegel liegen in windigen Nuten der Polystyroldämmung. Die (für den Notfall gedachte)wasserführende Ebene befindet sich unter den Polystyrolplatten. Die Montage von Dachhaken ist somit eigentlich nicht möglich. Das alles ist für einen Profi bzw. versierten Bastler kein Problem, aber halt sehr aufwändig. Hierauf einzugehen würde den Rahmen komplett sprengen bzw. gehört das hier nicht hin.

Wie gesagt, das Problem mit den Haken konnte ich lösen bzw. konnte ich diese kraftschlüssig mit dem Dachstuhl verbinden. 

Nun ging es eben darum, die Betondachsteine an der Unterseite auszuschneiden ( im Bereich wo die Dachstein auf dem Haken ansonsten aufliegen ). Die üblichen vorausgehenden Schritte wie auflegen, anzeichnen usw. erspare ich mir hier….

Für das Ausschneiden habe ich das mitgelieferte „Standard for Universal“ genutzt.

Also hier gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln. Ich bin davon ausgegangen, dass man hier halt zunächst die Unterseite in einer bestimmten Tiefe scheibchenweise einschneidet und das dann herausbricht. Das war jedoch nicht wirklich nötig, da dieses Blatt auch seitlich fräst.

Das Ergebnis ist tadellos bzw. genauso wie man es braucht.

Mein Fazit ist durchwegs positiv. Ich habe diese Maschine zu keinem Zeitpunkt an irgendein Limit gebracht bzw. hatte ich das Gefühl, dass hier Leistung fehlt.

Das Gewicht geht völlig in Ordnung. Also auch bei Arbeiten auf dem Dach (obwohl ich das jetzt nicht wirklich getestet habe) ist die Maschine ein absolutes Highlight.

Die Schwächen die sich die kleinen Winkelschleifer leisten, hat dieses Gerät definitiv nicht.

Auch der Betriebsschalter hat auf mich einen positiven Eindruck gemacht, das hat schon irgendwie etwas intuitives…..das „Gefummel“ mit dem seitlichen Schalter bei den üblichen Geräten (der nie ordentlich einrastet) hat mich schon immer genervt. Das entfällt hier völlig.

Die Akkuleistung ist super, ich habe die oben beschriebenen Dinge, wie das Ablängen der Schienen und das Ausschneiden/Ausfräsen von zehn Betondachsteinen mit einem Akku (5,50Ah) erledigt. Der Akku hatte danach dennoch zwei von fünf Balken übrig, d.h. dieser war noch lange nicht leer. Mit den beiden 5,50 AH- ProCore-Akkus und dem GWS 18V-180 PC-Ladegrät (das ja wie bereits zu Anfang beschrieben, den ungeladenen Akku in rd. 39 Minuten aufgeladen hat) kann zumindest der Heimwerker oder der Einmann-Betrieb ohne Unterbrechung durcharbeiten. Und ganz ehrlich, wer halbwegs professionell unterwegs ist, hat in der Regel ja noch einige Akkus mehr (u.a. für andere Geräte wie Schrauber, Sägen usw. ). Ich selbst habe mehrere 12 AH-, mehrere 8 Ah-ProCore-Akkus und noch zahlreiche 5 AH, 1,5 AH und 1,3 AH-Akkus der alten Serie.

Zum Schluss möchte ich noch auf einige Features eingehen, die das Gerät auch hat, die ich jetzt aber nicht wirklich getestet habe, bzw. die für mich nicht so entscheidend sind.

Im Speziellen geht es hier um die Bluetooth-Anbindung des Gerätes. Hierfür habe ich mit einer Münze dieses Modul am Griff herausgeschraubt und diese Kunststoffzunge entfernt. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich unter dieser Abdeckung viel Staub vom Schnitt der Betondachsteine befunden hat und sich über die Elektronik verteilt hat. Ich habe das dann restlos ausgeblasen, das war kein Problem. Ich denke nur, wenn das nicht staubdicht ist, dann könnte das mit Feuchtigkeit problematisch sein? Ich kann jedoch nicht ausschließen, dass die Abdeckung nicht perfekt aufgesessen hat, ich habe das vorher tatsächlich nicht überprüft.

Ich habe mir dann diese Toolbox-App im Playstore heruntergeladen und das Gerät verbunden. Das funktioniert völlig problemlos. Einen großen Mehrwert hat das für mich jetzt tatsächlich nicht, das wird die jüngere Generation jedoch sicherlich anders bzw. differenzierter sehen. Viel mehr als die technischen Daten, die Gesamtlaufzeit des Gerätes und den Ladezustand des Akkus konnte ich da jetzt nicht entnehmen. Da fehlt mir jedoch auch die Geduld, mich damit zu befassen.

Weiter ist anzumerken, dass man die Schutzabdeckung des Trennschleifers mit einfachem Tasten-/Hebeldruck (unterhalb der Trennscheibe bzw. in der Nähe des Antriebs) in kleinen Stufen verstellen kann. Das kenne ich von meinen alten Geräten bzw. den kleinen Winkelschleifern so nicht (da braucht man einen Kreuzschlitz-Schraubenzieher und kann das nur durch Klemmwirkung verstellen). Das hat mir schon gut gefallen, zumal man doch manchmal in ungünstigen Lagen schneidet. Da ist eine einfache Verstellung schon gut und auch ein großer Pluspunkt für die Sicherheit. Wird es nämlich kompliziert (Schraubenzieher), dann verstellt das in der Realität ja kein Mensch…..

Ebenso kann man die vordere Seitenabdeckung der Schutzabdeckung werkzeuglos vom Trennschleifer entfernen. Das bringt ggf. Vorteile bei randnahen Arbeiten und insbesondere beim Wechsel der Trennscheiben. Der Wechsel der Trennscheiben ist mit dem mitgelieferten Werkzeug tatsächlich auch kein Problem, allerdings hätte ich da eventuell etwas mehr erwartet.

Eine Schnellspannmutter wäre hier wirklich schön gewesen. Ich werde mir diese sicherlich zulegen, zumal die Kosten für ein Original-Bosch-Teil bei nur rd. 15.- € liegt.

Also auch hier ist mein Fazit eigentlich nur positiv bzw. sind die Kritikpunkte ein „Gejammere“ auf sehr hohem Niveau und kaum erwähnenswert. Ich hätte mir die Maschine in jedem Falle genau so gekauft. Ich kann sie tatsächlich nur empfehlen, für meinen Einsatzzweck war sie ideal.

Mein Projekt ist annähernd fertiggestellt, die Unterkonstruktion für vier Solarpaneelen ist, fertig, in den nächsten Tagen werden noch die Platten montiert.