GFR 18V-23 Professional: ein Praxistest im gewerblichen Einsatz

Erster Eindruck

Der Freischneider GFR 18V-23 wurde als Kartonvariante Solo geliefert.

Neben dem eigentlichen Freischneider mit vormontiertem Fadenkopf liegt noch ein Sensenmesser samt Befestigungszubehör bei und die die Schutzhaube. Dazu noch ein Tragegurt und ein Griffbügel + Seitengriff.

Der Fadenkopf ist sofort startklar, allerdings empfehle ich eine Kontrolle der korrekten Montage des Fadenkopfs vor Inbetriebnahme, sowie die Montage der Schutzhaube.

Die Haptik des GFR 18V-23 ist wie von Bosch gewohnt gut, ich würde jetzt gerne schreiben Boschlike. Ich war von der Optik der schwarzen Griffflächen anfänglich irritiert die stark nach einem strukturierten Hartplastik aussahen, sich aber anfühlen wie eine Gummierung. Sicherlich hat man hier am Material etwas anderes verwendet als bei Akku-Schraubern oder Rotationsschleifern, was sicherlich damit zusammenhängt das bei der Verwendung des GFR 18V-23 meist Handschuhe getragen werden dürften.

Wechsel von Fadenkopf auf Sensenmesser

Der Wechsel des Fadenkopfes ist denkbar simpel und bedarf nur zweier Werkzeuge, aber bevor man damit anfängt wird immer der Akku entnommen. Zum einen benötigt man den beiliegende Metallwinkel der seitlich in das Motorgehäuse an der Spindelseite eingeführt wird, dazu muss der Fadenkopf/das Sensenmesser ggf. in die entsprechende Position gedreht werden, damit ist die Spindel arretiert. Der Fadenkopf kann dann händisch abgedreht werden und nach dem dieser entfernt wurde wird die mitgelieferte Distanzscheibe auf die Spindel geschoben, darauf kann das Sensenmesser gelegt und positioniert werden um darauf dann die Druckscheibe zu setzen und diese mit der Mutter anzuziehen, Bosch gibt hier einen Anzugsmoment von 20Nm an.

Ich denke den Wechsel zurück muss ich nicht weiter ausführen.

Testbereich

Getestet wird das GFR 18V-23 tatsächlich im gewerblichen Einsatz bei einem kleinen Gala-Betrieb der sich neben dem Garten- und Landschaftsbau aber auch um die Garten- und Landschaftspflege von Kleinanlagen bis zu mittleren Grünanlagen von Firmen- und Wohngebäuden/-anlagen kümmert quasi im erweiterten Hausmeisterservice/Facilitymanagement. In der Regel werden Benzingeräte von Stihl eingesetzt, da aber der Betrieb vorwiegend in Köln und im direkten Umland tätig ist, ist die dichte Bebauung und damit die Lärmbelästigung der Anwohner ja durchaus ein Thema was Berücksichtigung bei der Gerätewahl findet.

Gartengeräte von Bosch sind nicht gedacht für den gewerblichen Einsatz wie das bei Mitbewerbern wie Stihl oder Husquarna der Fall ist. Bosch möchte hier den Anwendern die bereits Bosch Professional Powertools in Verwendung haben und das Akku-System was inzwischen als AmpShare auch von anderen Herstellern genutzt werden kann. Um den Einsatzbereich des Akkusystems zu erweitern und dann die vorhandenen Akkus auch bei der Grünpflege z.B. am Firmensitz oder im Garten vom Chef noch einsetzen zu können und so auch einen Mehrwert zu bewerkstelligen für das Akku-System hat Bosch sich mit den neuen Gartengeräten durchaus in einen Grenzbereich begeben den man sonst versucht hat durch eine recht deutliche Linie zu trennen. Aber lassen wir uns überraschen was sich ergibt.

Praxistest mit Fadenkopf

Der Bosch GFR 18V-23 Professional wird im Test von einem ProCORE18V-8,0Ah mit der nötigen Energie versorgt und kann sich damit auch durchaus sehen lassen, was schnell klar wird ist, das es sich hier tatsächlich nicht um Konkurrenz für die branchenüblichen Mitbewerbergeräte dreht, aber das wurde auch nicht erwartet.

Der Freischneider/die Sense kann aber durchaus überzeugen die Leichtigkeit im Vergleich zu den Verbrennern ist durchaus als enormer Vorteil zu betrachten nicht nur weil man ermüdungsfreier Arbeitet, auch die Arbeitsdynamik ist eine andere, die Führung entlang der Rasenkante zu Gehwegen oder Beten ist ideal und man hat den Eindruck präziser arbeiten zu können. Eine kleine Vorgartenanlagen mit Rasen und dekorativen Mauerpfosten, in einer ruhigen Wohnsiedlung, brachte dann auch glatt eine ältere Dame auf die Strasse die uns unvermittelt wegen des Freischneiders ansprach weil der eben leise seine Arbeit macht am frühen Morgen und Ihre eindringlichste Frage war dann, warum das nicht alle Garten- und Landschaftspfleger, in der Nachbarschaft so machen würden.

Die Laufzeit mit einem ProCORE18V-8,0Ah ist vergleichbar mit der Laufzeit eines benzingetriebenen Freischneiders pro Tankfüllung. Was dann allerdings Vor- und Nachteil zu gleich ist, ist der Akkuwechsel.

Der Wechsel an sich ist natürlich deutlich schneller als das Betanken, Vorraussetzung ist natürlich das man ausreichend Akku-Packs mitführt um über den Tag zu kommen. Und man muss sich natürlich bei Feierabend konsequent um das Laden der leeren Akku-Pack kümmern um am folgenden Tag wieder komplett gerüstet zu sein.

Fazit

Da der GFR noch nicht mit einem BiTurbo-Motor ausgestattet ist ist hier offensichtlich noch Potenzial nach Oben vorhanden seitens Bosch um eine Gerät für den professionellen Einsatz zu entwickeln und den Markt damit zu bedienen. Der GFR 18V-23 Professional hat eindeutig die professionellen Gene die man von Bosch erwarten darf längst in sich und kann sich im Arbeitsalltag durchaus sehen lassen. Sollte sich einer der bekannten Hersteller an AMPShare beteiligen in Zukunft kann ich mir vorstellen das Bosch Professional-Akkus vermehrt bei Gartenarbeiten zu sehen sein könnten. Also ich hoffe hier passiert noch mehr als bisher gezeigt wird.

Tester

Sascha

Verwendetes Werkzeug

Bosch Akku Freischneider GFR 18V-23

Gewerk

Outdoor