GFR 18V-23 im hohen Gras

Lieferung und Verpackung

Geliefert wurde der GFR zügig. Ich hätte mir gewünscht, dass die Originalverpackung selbst nochmal in einem extra Karton verpackt worden wäre. So wies die Umverpackung bereits Transportspuren auf. Bei Transportspuren mache ich mir immer gleich Gedanken darüber, wie es mit dem Gerät innerhalb der Verpackung ausschaut.

Zum Glück war alles noch ganz.

Auspacken und Aufbau

Viel einfacher geht es fast nicht.

Es gibt nicht viel, was noch vor dem ersten Einsatz angebaut werden muss.

Der Handgriff, die Schutzhaube, der Schutzbügel, der Sicherheitsgriff, der Tragegurt und/oder die Fadenspule/ das Messer.

Dies ist alles selbsterklärend. Sollte man einmal nicht weiterwissen, kann man hierfür natürlich in die Bedienungsanleitung schauen, die verständlich geschrieben wurde.

Insgesamt hat das Auspacken und Zusammenbauen keine fünf Minuten gedauert.

Der Sicherheitsgriff kann rechts- wie auch linksseitig angebracht werden.

Das Freischneider Messer

Die Montage des Messers ist ebenfalls sehr einfach. Hier muss nur auf das mitgelieferte Zubehör geachtet werde, welches man in einer dazugehörenden Tasche findet. Ferner können in dieser Tasche nicht gebrauchte Schrauben und das Montagewerkzeug verstauen werden. Somit hat man hier zumindest keine Teile, die irgendwo lose herumfliegen. Sehr praktisch. Zur Montage würde ich allerdings jedem raten, der noch keinen Freischneider besitzt, in die Montageanleitung zu schauen, damit das Messer richtig montiert wird. Anderenfalls kann es unter Umständen zu Verletzungen und/oder Beschädigungen am Gerät kommen.

Durch die Klingendicke von 2 mm und einem guten Schliff kommt die Klinge sehr gut durch Gras. Ein wesentlicher Vorteil des Messers ist, dass sie doppelseitig geschliffen ist. Wenn eine Seite stumpf ist, kann schnell und einfach die Klinge gedreht und weitergearbeitet werden, ohne sie nachschärfen (nur vom Profi) oder direkt tauschen zu müssen.

In einigen Videos wurde erzählt, dass man mit der Klinge bis zu zwei Zentimeter dicke Stängel/Äste durchtrennen kann. Meine Erfahrung dazu ist, dass dies nicht so gut funktioniert. In den meisten Fällen hat es das Gerät zum Stehen gebracht. Daher würde ich zum Schutz des Gerätes davon abraten. Alles bis einen Zentimeter hingegen war kein Problem.

Ich habe zum Teil sehr hohes Gras, Unkraut und Büsche bearbeitet. Hier ist es wichtig, sich von oben nach unten zu arbeiten. Dies geht auch aus der Bedienungsanleitung hervor. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das hohe abgeschnittene Gras sich um das Gerät wickelt und hier die Abschaltautomatik greift. Die Anti-Tangle Funktion hat hier auch nicht mehr funktioniert. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich diese Funktion nicht mitbekommen habe. In der Regel hat sich das Gerät direkt abgeschaltet.

Die Spule (Bosch DIY Pro Tap Easy Wind?)

Vorab. Ich habe bisher nie eine bessere Spule in der Hand gehabt.

Macht von Anfang an einen sehr guten, stabilen und haptisch anspruchsvollen Eindruck. Dieser Eindruck verlässt einen auch nicht bei der Montage. Einfach den Drehkopf (Getriebe) mit dem mitgelieferten Stift blockieren. Man muss keinen Knopf drücken, um das Getriebe zu blockieren. Finde ich sehr angenehm. Die Mutter mit dem gelieferten Werkzeug lösen. Das Messer abnehmen und die Spule einfach auf das Getriebe aufschrauben, fertig.

Die Spule ist in der Nutzung ebenfalls sehr angenehm. Die Tap Funktion, um den Faden bei Benutzung aus der Spule zu führen, funktioniert einwandfrei und ist sehr leichtgängig. Weiterhin ist die Funktion Easy Wind eine echte Bereicherung. So kann man den Faden auch wieder aufrollen, um diesen bei Nichtgebrauch vor äußeren Einflüssen zu schützen. Über diese Funktion wird auch ein neuer Faden auf die Spule gezogen. Ebenfalls sehr einfache Handhabung.

Leider gibt es die Spule im Ganzen noch nicht bei Bosch Professional zu kaufen. Hier konnte ich nur den Faden finden. Meine Lösung hier: schaut bei Bosch DIY vorbei. Hier könnt ihr neben Faden und Messer auch die gesamte Spule kaufen, sollte diese einmal defekt sein.

Bosch hat hier für den Bosch DIY Advanced Brush Cut 36V-23-750 Freischneider nämlich identische Messer und Spulen in Gebrauch.

Der GFR

Das Gerät macht optisch und haptisch einen sehr guten Eindruck. Keine Grate an den Teilen und Übergängen. Das Gewicht ist fast zu vernachlässigen. Da kenne ich andere Geräte, welche deutlich schwerer im Akkubereich unterwegs sind. Anbauten, Akku sowie Messer oder Spule lassen sich einfach und ohne große Erklärung anbauen oder einsetzen.

In meinem Test habe ich Procore 18V 4,0Ah und Procore 18V 8,0Ah Akkus verwendet. Entgegen der in der Bedienungsanleitung empfohlenen Akkus ab 4,0Ah würde ich von einer Nutzung unter 8,0Ah Akkus absehen.

Mit dem Procore 18V 4,0Ah Akku konnte ich grade einmal 15 Minuten arbeiten. Wobei man in den letzten Minuten einen deutlichen Leistungsrückgang bemerkt hat. Mit dem Procore 18V 8,0Ah Akku konnte ich 45 Minuten arbeiten. In dieser Zeit war auch mit dem GAL 18V-16 C der zweite Procore 18V 8,0Ah wieder aufgeladen.

Dadurch ist ein durchgängiges Arbeiten ohne größere Verzögerung wunderbar möglich.

Ich empfand auch den Procore 18V 8,0Ah Akku als Gegengewicht zum Gerätekopf sehr angenehm. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Procore 18V 12,0Ah Akku das Gerät sehr stark nach unten zieht und man seine Mühe haben könnte, den Kopf am Boden zu halten. Leider konnte ich dies nicht ausprobieren.

Der Schultergurt ist für meinen Geschmack nicht so gut geraten. Hier hätte ich seitens Bosch ein wenig mehr Professionalität erwartet. Grade da der Bosch DIY Advanced Brush Cut 36V-23-750 mit dem gleichen Gurt daherkommt.

Der Griff und die Schalter könnten meiner Ansicht nach besser konzipiert werden. Auf Dauer empfand ich das stetige Gedrückthalten des Ein- und Ausschalters als leicht schmerzhaft. Ein Doppelhandgriff wäre deutlich angenehmer und ergonomischer.

Positiv

- Angenehmes Gewicht

- Kraft des bürstenlosen Motors

- Top doppelseitiges geschliffenes Messer und super Spule

Negativ

- Zwangshandhaltung am Pendelschalter

- keine Arretierung des Schalthebels möglich

- der Gurt

Fazit zum GFR 18V-23

Gutes Gerät mit leichten Schwächen.

Sehr schade finde ich, dass Bosch hier eigentlich den Bosch DIY Advanced Brush Cut 36V-23-750 kopiert hat, anstatt für den gewerblichen Bereich etwas Neues zu konzipieren.

Ich denke, hier haben viele Fans von Bosch Professionell sehr lang auf etwas gewartet, was letzten Endes noch nicht erfüllt wurde. Für den Heimgebrauch ist der GFR 18V-23 für kleinere Arbeiten sehr zu empfehlen.

Sollten jedoch größere und umfangreiche Arbeiten anstehen, ist man bei anderen Herstellern, auch aus dem DIY Akku Bereich, besser aufgehoben. Denn ob das Gerät für den gewerblichen Bereich geeignet ist, wage ich ein wenig zu bezweifeln. Um mal schnell was zu Trimmen und zu Sensen, ist das Gerät ideal.

Wenn man bereits das Akkusystem von Bosch Procore (AMPShare) nutzt, gibt es für das Gerät definitiv eine Kaufempfehlung. Im Preis Leistungsverhältnis zeigt sich mit dem Gerät dann nämlich eine gute Balance. Mehr geht natürlich immer. Das kostet dann aber auch entsprechend. Wenn man andere namhafte Hersteller sieht, ist man schnell mal 800 € für ein Akkugerät ohne Lader und Akku los. Hier ist der GFR 18V-23 ohne Akku und Ladegerät mit 305 € eine sehr gute Alternative und im Verhältnis günstig.

Für den DIY-Bereich also zu empfehlen.

Tester

Michael

Verwendetes Werkzeug

Bosch Akku Freischneider GFR 18V-23

Gewerk

Outdoor