Bosch GSR 18V-150 C im Blockhausbau

5000€ Mehrkosten oder der GSR 18V-150C?

Was es damit auf sich hat, erkläre ich euch gleich. Vorher möchte ich euch mein Projekt vorstellen.

Seit nun fast zwei Jahren plane ich ein Blockhaus für meine Familie und mich. Die Außenwände und Innenwände werden ausschließlich in Massivholz ausgeführt. So ein Projekt hat es in sich. Ich muss vieles anders machen und planen als bei einem „herkömmlichen Steinhaus“. Eine große Herausforderung war und ist es bis heute, Firmen für den Innenausbau zu finden die sich nicht vor Blockhäusern scheuen. Besonders bei der Elektroinstallation hakt es ganz besonders.

Die Ausganslage sieht wie folgt aus, für Steckdosen und Lichtschalter benötige ich große und tiefe Löcher in den Blockwänden damit der Elektriker/ Elektrotechniker die nötigen Installationen vornehmen kann.

Bei einem Steinhaus ist die Vorgehensweise hierzu hinlänglich bekannt, mit einer Bohrkrone werden Löcher für die Unterputzdosen in das Mauerwerk gebohrt und mit speziellen Maschinen Schlitze in die Wände gefräst. In einem Blockhaus scheint das alles viel komplizierter zu sein wenn ich an manche Aussagen denke: „…also ein Holzhaus kostet schon mal pauschal 5000€ mehr…der ganze Aufwand mit dem Dosensetzen…wie soll ich in eine massive Holzwand solche großen Löcher bohren…da habe ich nicht mal eine Maschine für..“ .

Nachdem ich mir das alles anhören durfte, habe ich entschlossen mich selber um diesen Punkt beim Hausbau zu kümmern. Kann ja jetzt nicht so schwer sein, bin ja auch nicht der erste der sowas machen muss.

Durch meine Recherche wurde ich auf den neu vorgestellten GSR 18V-150C aufmerksam, dass muss die richtige Maschine für mein Projekt sein.

Ein paar Monate später habe ich das Glück und darf den 150C testen.

Danke GOTOOLS!!!!!

Da ich mit dem Bau des Blockhauses im Testzeitraum noch nicht begonnen habe, organisierte ich gleichwertige Testobjekte und Zubehör.

Mein Ziel war es Löcher im Durchmesser von 68mm in Massives Nadelholz (Fichte, Kiefer) zu bohren. Bei den Bohrern kam ein 68mm Forstner-Bohrer und die 68mm Lochsäge von Bosch Professional zum Einsatz.

Während meiner Arbeit konnte ich den GSR 150C bei der Montage einer Haustür sowie anderen Tätigkeiten vor dem eigentlichen Test ausprobieren und mich mit der Maschine vertraut machen. Die große Vorfreude ist jedoch sehr schnell verflogen und wandelte sich in Erstaunen um. Denn das Setzen von Fensterbauschrauben und Bohren mit einem 12mm Metallbohrer in verstärktes Ständerwerk war so einfach/ leichtgängig, eine totale unter Forderung für den GSR 150C.

Handling und Verarbeitung: Der GSR 18V-150C liegt trotz seines Gewichtes dank der super Ergonomie und Gummierung, sicher und gut bedienbar in der Hand. Die Verarbeitung ist wie gewohnt sehr gut. Gänge lassen sich sauber schalten, das Drehmoment lässt sich haptisch gut einstellen, einziger Kritikpunkt aus meiner persönlichen Sicht, es könnte eine zusätzliche Markierung angebracht werden um das Ablesen der eingestellten Drehmomentstufe besser ablesen zu können.

Der Zusatzgriff liegt auch gut in der Hand und ist einfach anzubringen, hier auch super die zusätzliche Abstandsstange. Das Verbinden vom 150C mit der PowerToolbox App ist super einfach und hat sofort funktioniert. Die Electronic Angle-Detection (EAD) war und wird für mein Projekt eine sehr große Hilfe sein um die 68er Löcher waagerecht zu bohren.

Die Kickback-Control funktioniert zuverlässig, ausgeschaltet ist der gut dimensionierte Griff eine stabile Hilfe.

Jetzt geht es ans Eingemachte: Mit viel Vorfreude und Spannung ging es direkt ans Massivholz. Der Zusatzgriff montiert, den 68mm Forstner mit Bohrspitze fest im Metallbohrfutter arretiert, ging es mit vollem 8AH ProCore-Akku los. Die direkte und saubere Kraftübertragung des GSR 150C versenkten mit eingeschalteter Kickback-Control den 68er mühelos ein paar Zentimeter. Dann gab es einen kurzen straffen Schlag und viel Geblinke, die Kickback-Control hat ausgelöst, also aus damit und weiter geht’s!

Mit festem Griff am 150c bohrte ich im ersten Gang Loch für Loch in den Fichtenstamm, als würde es den GSR überhaupt nicht jucken was da im Bohrfutter eingespannt ist und in was er gerade bohrt.

Ich stellte euphorisch und erstaunt fest, 68mm in Fichte sind kein Problem. Also musste der Eichenbalken herhalten, ein schönes trockenes Stück Altholz.

Das erste Loch bohrte ich ins Längsholz…ohne Mühe zog der 150C den Forstner durch die Eiche. Meine filmende Kollegin und ich schauten uns verdutzt an, kann das sein? Bereitet der enorme Kraftaufwand mit diesem Bohrer dem GSR 150C keine Probleme? Anscheinend nicht, also bohrte ich ins Hirnholz…Loch für Loch für Loch, als wenn ich eine 100er Fensterbauschraube versenken würde. WOW!!!

Das habe ich nicht erwartet!

Eins kann ich direkt sagen, der GSR 18V-150C ist definitiv für mein Projekt-Blockhausbau geeignet und den bevorstehenden Arbeiten gewachsen.

Bei diesem Test habe ich mit einem vollem 8AH ProCore-Akku ganze 38 Löcher im Durchmesser von 68mm in Massivholz gebohrt. Der 150C war stehts gut zu handhaben/ kontrollieren. Die Temperatur vom Bohrer war….sagen wir mal hoch, der Akku musste natürlich ordentlich arbeiten und war etwas erwärmt aber nicht heiß. Die Temperatur vom 150c hat mich auch wieder überrascht, bei einer Umgebungstemperatur von ca. 22 Grad Celsius war er spürbar kühler als der Akku.

Sollte das nur eine Aufwärmfase für den 150C sein? Wenn das nicht mal ausreicht, um diesen Akkuschrauber ins Schwitzen zu bringen was denn bitte schön dann?

Ich wollte den Test nicht so beenden. Ich wollte in den Grenzbereich gehen, wenn das mit einem 68mm Forstnerbohrer nicht möglich ist, muss was Größeres her! Vor dem Test fand ich den Gedanken etwas befremdlich und bescheuert einen 68er Forstner in einen Akkuschrauber zu spannen und damit in Massivholz zu bohren.

Am selben Abend bestellte ich einen 92mm Forstnerbohrer…

Test 2.0 ABSOLUTER GRENZBEREICH

Kurz nach Feierabend wollten meine Kollegin und Ich noch den 92mm Forstner ausprobieren. Die Herausforderung war ein alter Eichenstamm aus Kernholz. Sollte ja kein Problem sein, wenn man an den 68er denkt. Doch alles kam etwas anders als gedacht. Der 92er Forstnerbohrer hatte eine feinere Bohrspitze und zog sich beim Bohren überhaupt nicht in das Holz. Durch die fehlende Zugkraft in das Holz und den wohl doch etwas großen Durchmesser des Bohrers war das Bohren nicht mehr kontrollierbar. Der GSR hätte es bestimmt geschafft den großen Bohrer zu versenken, für mich war es jedoch nicht zu halten.

Aufgrund der extremen Kräfte den Bohrer senkrecht in das Holz zu treiben und falsche Handhabung am Haltegriff meinerseits, kam es sogar zu einer Beschädigung am Griff, der Kunststoff war auf einer Seite gebrochen. Ich haben beim Bohren versucht senkrecht und waagerecht die Bewegungen des Bohrers auszugleichen und habe teilweise den Griff zu mir gezogen. Dafür ist der Zusatzgriff nicht konzipiert und somit liegt eine klare Fehlbedienung vor.

So wollte ich den Test nicht beenden. Also musste der 68er nochmal ran und wurde wie gewohnt souverän durch das Kernholz gebohrt.

Ich konnte nicht widerstehen Bohrer für Querholzdübel auszuprobieren. Auch das ging überraschend gut. Da diese Bohrer keine zentrierspitze o.Ä. haben war es nicht ganz einfach einen Anfang beim Bohren zu setzen, aber es hat funktioniert. Egal ob Hirn-oder Längsholz, von 10-25mm war das Bohren ohne großen Kraftaufwand möglich. Lediglich den 35mm Querholz konnte ich nicht testen, er passte einfach nicht in das Bohrfutter…

Fazit

Wer geballte Power braucht, ist beim Bosch Professional GSR 18v-150C genau richtig und sollte zugreifen. Dieses Kraftpaket hat mich vollends überzeugt!

Aber Power allein reicht nicht, es ist das Gesamtpaket des GSR. Ein meiner Meinung nach perfekt auf das Arbeitsfeld abgestimmter und durchdachter Akkuschrauber. Das Einzige, was ich mir noch wünschen würde, ist ein markanter Strich um das eingestellte Drehmoment schneller und sicherer ablesen zu können. Dafür ist die Ansteuerung mit dem Zeigefinger sehr präzise, das habe ich bei anderen Akkuschraubern in einer vergleichbaren Größe schon anders erlebt. Jetzt kann ich nur noch eines sagen, wer den GSR 18V-150C noch nicht hat, kauft diesen Akkuschrauber!!!